
Vor drei Tagen war die Welt noch in Ordnung. Und nun? Der Bub‘ fehlt. Über die Ostereiertage kam die ganze bucklige Verwandtschaft zu Besuch. Die hölzerne aus der fernen Oberlausitz, ganz manierlich die beiden. Wir hatten sie vor geraumer Zeit auf dem Weihnachtsmarkt in Plochingen getroffen. Dazu zwei kleinere Hüpfer. Und dann ist da noch ein grinsender Vetter. Trägt auch eine rote Mütze, weiß aber nicht recht, wie herum er sie aufsetzen soll. Sieht ein wenig schlitzohrig aus. Hat er etwas mit dem Verschwinden des Buben zu tun?
Durchaus möglich. Vielleicht mochte er ihn nicht. Weil der Kleine ganz anders als die Art des Vetters aussieht? Bei genauem Betrachten hat der Schlitzohrige etwas rotes am Zahn. Ist es das Blut des Buben?! Wir wissen es nicht. Vielleicht ist alles auch ganz anders und der Bub nur in die Welt hinaus gezogen, um das Handwerk seines Vaters zu erlernen… Viel Zeit dazu hat er nicht mehr.

Apropos Weihnachten. Genau in acht Monaten ist der sogenannte Heilige Abend, diesmal wie Ostersonntag auch an einem 24., nur eben Dezember. Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack. Die kerzenähnlichen Blütenstände des Kirschlorbeer-Strauches passen nicht schlecht zum Stollen und dem Kaffeepott mit weihnachtlichem Dekor. Der Stollen stammt übrigens aus dem Jahr 2009 und hatte unbemerkt die Zeit bis gestern überlebt. So gut schmeckte er nicht mal zu Weihnachten!
Ich kenne da einen guten Psychiater.
Gut. Wir schicken den grinsenden Vetter mal da hin.